Kletterlexikon Buchstaben A bis B
Abstieg mittels einer Seilbremse (z.B. Abseilachter) an einem fixierten Seil.
Das Herunterlassen des im Seil hängenden Kletterpartners zum Boden. Achtung: Ablasshöhe beachten, Knoten ins Seilende !
Einen mit dem Schaft aus dem Fels herausstehenden Haken felsnah mit einer Reepschnur mittels Prusikknoten verkürzen, um die Hebelwirkung unter Belastung zu vermindern. Kann bei alpinen Routen und alten geschlagenen Haken durchaus noch vorkommen. (>>> immer Keile zusätzlich !)
Sportklettern in alpinem Gelände. Bohrhaken sind vorhanden, darüberhinaus ist eine weitere mobile Absicherung relativ problemlos möglich, der Fels ist überwiegend fest, Standplätze sind häufig nach modernen Standards eingebohrt. Lange Zu- und Abstiege sind normal. In einigen Führerwerken werden diese Routen mit Zusatzbewertungen versehen, z.B. im “Arrampicate .....”. Der Übergang zu klassischem alpinen Klettern (auch: Bergsteigen) ist jedoch fliessend. Die Hauptunterschiede sind Charakter der Kletterei oft lange brüchige Passagen, oft qualitativ heikle Sicherungspunkte, oft grössere objektive Gefahren wie Steinschlag, Verhauer und komplizierte Abstiege. Es ist immer empfehlenswert, sich vor Beginn einer solchen Unternehmung genauere Informationen zu beschaffen.
...schwierige Passagen einer Kletterroute probieren, um z.B. die Bewegungsabfolge herauszufinden.
Flaches, nicht elastisches Band aus Nylon oder Dyneema, meist zu Endlosschlingen verarbeitet, aber auch von der Rolle erhältlich. Wird für viele Einsatzzwecke verwendet: Standplatzbau, Sanduhren fädeln, Selbstsicherung.
Art und Weise, in der die Begehung einer Kletterroute durchgeführt wird. Die Definition bestimmter Begehungsstile dient der Vergleichbarkeit der sportlichen Leistungen. Unterschiedliche Stile führen oft zu unterschiedlichen Schwierigkeiten.
Kletterei in sehr hohen und schwierigen Wänden, meist in kombinierter technischer und freier Kletterei. In der Regel sind 2 oder mehr Biwaks erforderlich. Die bekanntesten Bigwalls sind die des El Capitain im Yosemite valley in Kalifornien.
...einen Griff. Den Arm in einem spitzen Winkel fixieren.
Seilfreies Klettern in Absprunghöhe. Aus den unterschiedlichsten Gründen sehr beliebt. (siehe auch: Highball, spotten )
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Klettergebiete
Who is who
Der doppelte Bulin ist als Alternative zum Achter ein Anseilknoten mit dem Vorteil der leichteren Lösbarkeit nach Belastung. Er wird immer doppelt geknotet. Der einfache Bulin ist als Palstek aus dem Wassersport bekannt
Abseil- und Sicherungsgerät aus Aluminium. Viele unterschiedliche Formen, aber immer eine grosse und eine kleine Öse. Bruchkräfte jenseits der 25 kN. Zum sichern (Krangelbildung) nicht mehr unbedingt erste Wahl, seit es Tubes gibt.
Der Anseilknoten schlechthin: leicht zu lernen und von jedem sofort zu erkennen. Einziger Wermutstropfen: nach Sturz oder langer Belastung schwer zu lösen. Alternative Bulinknoten siehe weiter unten.
alles frei, siehe Begehungsstile
Die vom Erstbegeher bewertete Kletterroute wird von nachfolgenden Kletterern schwerer oder leichter wahrgenommen. Dies führt häufig zu einer Korrektur, manchmal aber auch nur zu nicht enden wollenden Diskussionen / siehe auch: oldschool.
... eine Klettertechnik: das Knie des auf dem höheren Tritt stehenden Beines wird nach innen und unten verdreht. Das entlastet deutlich den Kraftaufwand der Hände und stabilisiert den Körper. Angewandt vor allem in stark überhängenden Gelände. Verletzungsgefahr am Knie.
.....ist ein Sackstichknoten in Ringform. Er muss sauber gelegt und gut festgezogen werden. Seine Nutzung unter grosser Sorgfalt sollte die Ausnahme sein. Im Prinzip sind heute nur noch vernähte Bandschlingen in Gebrauch.
engl. für Bohrhaken. Das sagt nichts über Qualität und Festigkeiten.
Klettergurt in Achterform als Ergänzung zum Hüftgurt. Er verindert das Abkippen des Oberkörpers nach hinten. Notwendig vor allem bei alpinen Klettereien.
Die maximale Belastbarkeit von Material bis zum Versagen, gemessen in kN. Bruchlastwerte sind bei allen sicherheitsrelevanten Ausrüstungsgegenständen angegeben.
Eingeklebter Edelstahlhaken mit großer Öse. Die Entwicklung geht zurück auf Oskar Bühler. Mit Bühlern abgesicherte Kletterrouten erfreuen sich großer Beliebtheit.....
Bühler von vaude
Das entfernen allen Materials aus einer Kletterroute.
siehe Einstieg
Beim Bouldern und Klettern das Gelände, auf dem man nach mißglücktem Start evtl. wieder landen wird: lose herumliegende Felsblöcke, kräftiges Wurzelwerk, nasses Gras sind schöne Gelegenheiten für Bänderrisse und andere dem Kletterspaß entgegenwirkende Störfaktoren.
Wetterschutz bietende Übernachtungsmöglichkeit im Freien. Im Westen der Republik als Begriff weniger bekannt. Kommt aus dem Elbsandstein.
ist eine Druck - Zug - Bewegung mit den Füssen.
engl.: Air Traffic Controller, Flugverkehrskontrolle ! Alles klar ? siehe Tube
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Kurze, eingebohrte Sportkletterrouten um die 20 bis 30 m am Fuß von großen Wänden, z.B. Wetterstein, Sonnenterrassen.
Übernachtung in einer Kletterroute, gewollt und geplant oder aber auch erzwungen durch Wettersturz, Unfall, Übermüdung u.ä., meistens nicht bequem.
Meist mit soliden Bohrhaken (Ausnahmen gibt es aber !) versehene Abseilstrecke durch eine höhere Felswand über mehrere Seillängen. Abseilpisten sollen möglichst so angelegt werden, daß sie nicht über Kletterrouten verlaufen (Steinschlaggefahr !). Manchmal kommt es vor, daß sie zur Zielscheibe kletternder Fundamentalisten werden, dann sind sie wech.
Unangenehme Glättung von Griff- und Trittstrukturen, verursacht
1. durch Handschweiß und mechanischen Abrieb (“weicher” Kalkfels)
2. durch Zusetzen der porigen Struktur durch übermäßiges Chalken (Sandstein, Granit). Auch in der Kletterhalle: Schweiß, Gummi, Chalk und vermutlich Nivea.
Einfacher Verbindungsknoten, siehe hier.
Beliebte Griffform, bei der es nicht wirklich was zum Greifen gibt. Hält dann aber trotzdem oft und zwar über Reibungskraft. Also feste pressen.
...ein Seil. Die Technik, ein Seil ohne Krangel zu erzeugen zu einer Puppe aufzunehmen. Immer noch relativ wichtig beim Alpinklettern zum Transport des Seiles. In Klettergarten und Halle weitgehend durch das verwindungsfreie Legen in den Seilsack abgelöst.
Dehnübungen und/oder leichtes Klettern, um Muskulatur, Sehnen und Bänder auf hohe Belastungen vorzubereiten (Verletzungsprophylaxe).
Kleine Schutzhütte in abgelegenen alpinen Gegenden, in allen möglichen Formen, ausgestattet mit dem Nötigsten, die man nach Nutzung so verläßt wie man sie vorzufinden hofft.
siehe crashpad
Diejenige sich hinter dem Bremsgerät befindende Hand des Sichernden, deren Aufgabe in der gesamten Bremsarbeit besteht. Es muß immer eine Hand am Bremsseil sein, immer. Weitere Info.
Klettern an Gebäuden. Wahrscheinlich bekanntester Vertreter, der Franzose Alain Robert.
weiterführende Infos (ext. Links) sind so gekennzeichnet:
...heißen Bohrhaken, weil zu ihrer Setzung immer zuvor ein Loch in den Fels gebohrt wird. Früher mit Hammer und Bohrmeissel, heute mittels Akkubohrer.
Bohrhaken werden entweder eingeklebt (z.B. Bühler) oder durch ein Spreizdübelprinzip (ExpansionsBH) verankert. Die Haltbarkeit (Bruchlast, Ausreißkraft) wird beeinflußt durch den Grad der fachmännischen Setzung (Bohrlochgenauigkeit bei Spreizankern, Sauberkeit des Bohrloches beim Kleben), aber auch durch die Felsart sowie das verwendete Material (V4A oder verzinktes Stahl). Nähere Infos dazu bei Dietmar Hahm: Hier und auch hier
.....nennt sich jene Öse, die auf den eigentlichen Bohrhaken aufgeschraubt wird und den Karabiner aufnimmt. Bei geklebten Bohrhaken (z.B. Bühler) bestehen Schaft und Öse aus einem Teil.
....an einem sehr kleinen Griff (z.B. einer flachen Mulde) wird versucht so viele Finger wie möglich einzusortieren, indem zum Beispiel der Mittelfinger noch auf Ring- und Zeigefinger gepreßt wird.
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